Roman

Paideia: Beograd, 2010

Wenn der Experimentleiter eine Ratte in einen von zahlreichen Labyrinthen und anderen Hindernissen durchdrungenen Käfig einschließt, macht er eigentlich nichts anderes als eine von seinen, vielleicht sogar genialen Gedanken zu prüfen. Vor allem interessiert ihn, ob, wie und in welcher Zeit die Testkreatur den Ausgang finden wird - wenn es ihr nicht gelingt und sie stirbt, wird er sie mit einer anderen ersetzen.

Wie sieht die Situation jedoch aus der Perspektive von demjenigen aus, an dem das Experiment durchgeführt wird? Das wissen wir nicht, wenn es sich um Nagetiere handelt, aber es gibt einige Erfahrungsberichte, wenn von menschlichen Wesen die Rede ist. Das Zeugnis unseres sozialistischen Experiments fängt an der Philosophischen Fakultät Belgrad an. Das Testobjekt ist eine Person, ein Philosophiestudent, der, wie auch die ganze Gruppe, den größten Zielen, der Philosophie zugetan ist, die zum Leben selbst wird. Auf diesem ungewissem Pfad muss er sich, ähnlich der Ratte, zurechtfinden.

Der Roman verfolgt einen aufregenden Kampf des Individuums mit der Zeit und dem System, das unglaublich geschickt im Ausdenken und Aufstellen unterschiedlicher Fallen und Einschränkungen geworden ist. Der Held der Geschichte, Speedy, bleibt am Leben, weil er eine originelle, man könnte sagen epochale Entdeckung gemacht hat: die Technik der Zeitbeschleunigung. Mit der Erhöhung der Zahl von Aktivitäten in einer Zeiteinheit verkleinert sich der Platz und die Hindernisse überwinden sich schneller. Seine einzigartige Philosophie der Schnelligkeit, oder Speedys Philosophie, schon allein durch sein Leben verkörpert, ist unumstößlich bestätigt worden, da das Ausstellungsexemplar noch am Leben ist.

Dem Autor des Buches, der ein unmittelbarer Zeuge dieser Geschehnisse ist, wird das ungewöhnliche Schicksal Speedys als Metapher einer Zeit dienen, die sich und andere irregeführt hat und von diesen Irreführungen gelebt hat. Genau wie der Held dieser Geschichte.